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2025-06-13

Spieglein, Spieglein an der Wand

Spieglein, Spieglein an der Wand…das Vergleichen ist der Anfang allen Übels.

Bin gerade im Grand Hotel in Divonne les Baines. Das ist vielleicht ein Stück Geschichte. Die Treppen sind für Reifröcke geeignet. Im Salon versinkt man in tiefen, tiefen Chaiselounges. Das Personal auf leisen Füßen, die Atmosphäre gediegen, plüschig und aus der Zeit gefallen. Ein Park drum herum. Einfach herrlich.

Zum Zimmer kann man mit dem Fahrstuhl fahren und es gibt eine Klimaanlage. Sonst alles antiquarisch. Die Tapete hat das .uster wie der Bezug des sehr alten Sessel. Ja Ich weiß du denkst schonwieder, wann kommt sie denn endlich mal zum Thema.

Ok, hab mich in ein Straßencafe verzogen. Die vielen Spiegel im Hotel machen mich schlaftrunken ganz irre. Die Tischplattet verspiegelt, die Tür zum Bad, im Bad. Es gibt einen riesigen Spiegel über den Waschbecken,  über der Badewanne. Im Zimmer gibt es natürlich ein Schminktischchen mit extra Beleuchtung und zuklappbaren Seitenteilen. Nutzt auch nix, auch Spiegel vorne.

Natürlich ist der ganze Gang verspiegelt in den alten Holzrahmen und in der Lobby…puh. Da braucht man ein solides Selbstbewusstsein. 

Neben mir im Cafe sitzt eine 80jährige Französin, holt sich den Taschenspiegel raus und zieht sich die roten Lippen nach. Das hat jetzt was von Grandezza. Mach ich auch als Rentnerin. Ich glaube dann ist mir auch jede Falte egal.

Jetzt  geh ich schwimmen und hoffe, dass es im  Pool keinen Spiegel gibt. Und wenn, was juckt es mich.

Wie immer freue ich mich über Spiegel oder vergleichen Geschichten.